Zur Berichterstattung der Sendung „ARD-Brennpunkt” vom 7. Februar 2023

Zur Berichterstattung der Sendung „ARD-Brennpunkt” vom 7. Februar 2023
Zur Berichterstattung der Sendung „ARD-Brennpunkt” vom 7. Februar 2023
Zur Berichterstattung der Sendung „ARD-Brennpunkt” vom 7. Februar 2023

Der öffentlich-rechtliche TV-Sender ARD strahlte am 07. Februar 2023 aus aktuellem Anlass um 20:15 Uhr einen 15-minütigen „Brennpunkt” zur Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien aus.

Dabei profilierte sich die Moderatorin Ute Brücke im zweiten Teil der Sendung, in der es vorrangig um die Situation in der Türkei ging, gezielt durch provokante Fragen. Ebenso einseitig und abwertend waren die in Bezug zur Situation in der Türkei geäußerten Meinungsbeiträge, was darauf hindeutet, dass sowohl Regie als auch Schnitt des Ton- und Bildmaterials systematisch und voreingenommen ausgewählt wurden.

Es kamen merkwürdigerweise nur Personen zu Wort, die betonten, dass angeblich keine staatliche Hilfe ankomme, dass es keine professionelle Unterstützung gebe oder dass Menschen scheinbar allein gelassen würden. Dass außerdem Begriffe wie „Wut” und „Enttäuschung” in diesem Zusammenhang verwendet wurden, verdeutlicht geradezu die Marschrichtung, die diese Sendung vorgeben wollte. Auch die Frage der Moderatorin, ob Menschen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft Hilfe erhalten, weist auf provokative Motive hin. Es wurde allzu deutlich, dass die Sendung vermeintliche gesellschaftliche Konflikte in der Türkei heraufbeschwören und damit bestimmte Wahrnehmungen erzeugen wollte.

Wir als Union Internationaler Demokraten (UID) verurteilen diese absichtliche Desinformationskampagne aufs Schärfste. Wir erachten es als pietätlos und feindselig an, dass selbst diese schlimmste Naturkatastrophe in der jüngeren türkischen Geschichte politisch-ideologisch ausgenutzt wird. Die türkischstämmigen Menschen in Deutschland, die Rundfunkgebühren entrichten und somit zur Aufrechterhaltung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beitragen, dürfen sehr wohl eine ausgewogenere und vielfältigere Berichterstattung über das Land erwarten, in der sie ihre Wurzeln haben.  
Man muss sich nur vorstellen, dass ein Gebiet, das fast so groß wie die gesamte Bundesrepublik, von dem Erdbeben betroffen ist. Mehrere Millionen Menschen, manche Schätzungen gehen von 13 Millionen Menschen aus, leben in dem vom Erdbeben betroffenen Gebieten. 

Es ist klar, dass hierfür eine logistische Großleistung nötig ist. Der türkische Staat hat darauf unverzüglich reagiert: Derzeit sind mehr als 20.000 Rettungs- und Suchteams im Einsatz. Sie befinden sich alle in den betroffenen Provinzen und Bezirken, die vom Beben getroffen wurden. Insgesamt sind rund 100.000 Helfer vor Ort. Bezüglich der allgemeinen Rettungshilfe muss man anmerken, dass die Lage in der Region nicht leicht ist. Es sind Gegenden betroffen, die oft nur schwer zu erreichen sind. Ein Problem, was die Lage überdies erschwert, ist das winterliche Wetter, das die Rettungsarbeiten weiter behindert.

Die Türkei ist angesichts des Ausmaßes dieser großen Naturkatastrophe auf jede Hilfe, sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland angewiesen. Die angelaufene Hilfe und Solidarität ist beachtlich. Dafür möchten wir uns ausdrücklich bedanken. Jetzt ist allerdings nicht die Zeit für politisch-ideologische Grabenkämpfe. Nein. Jetzt ist der Zeitpunkt dafür, diese Solidarität über geografische Grenzen, aber auch ethnische oder religiös-kulturelle Grenzen hinweg zu zeigen.

Köksal Kuş
Vorsitzender der UID 

„ARD-Brennpunkt“ programının 7 Şubat 2023 tarihli yayını hakkında
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